Die Kommunion (Eucharistie)
Das Sakrament der Eucharistie wird in der katholischen Kirche als „Allerheiligstes“ verehrt; denn nach Glaube und Lehre der Kirche ist in diesem Sakrament Jesus Christus selbst gegenwärtig: wirklich und wahrhaft, ganz und ungeteilt, mit Seele und Leib, Fleisch und Blut, Gottheit und Menschheit. Der Kirchenlehrer Thomas von Aquin hat sich in seinen Hymnen und Gebeten zum Fronleichnamsfest bemüht, den ganzen Glauben der Kirche bezüglich dieses Sakramentes zum Ausdruck zu bringen. (Deinem Heiland deinem Lehrer - im Gotteslob, Diözesanteil Eichstätt, Nummer: 792).
Durch die Taufe werden wir Christen - durch die Eucharistie bleiben wir Christen. So kann man die Bedeutung der Eucharistie und der Heiligen Messe in einem Satz zusammenfassen. Daher kennen Katholiken das sog. „Sonntagsgebot“, in Anlehnung an das 3. Gebot „Du sollst den Sonntag heilig halten“: „Feiere jeden Sonn- und Feiertag die Heilige Messe mit“. Im Gotteslob finden wir die Sonntagspflicht bei den Geboten der Kirche erklärt (Nr. 29 / 7): „Am Sonntag und an den gebotenen Feiertagen sollst du die Heilige Messe mitfeiern und keine anderen Arbeiten und Tätigkeiten verrichten, welche die Heiligung dieser Tage gefährden! In der Freude über die Erlösung feiern Christen die Eucharistie an Sonntagen und Hochfesten, welche die Geheimnisse Christi, der Gottesmutter Maria und der Heiligen enthalten.“ Daher sieht die Kirche diese Verpflichtung sehr streng; wird die Mitfeier der Sonntagsmesse aus nichtigen Gründen unterlassen, begeht man eine schwere Sünde (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Art. 2181): „Die sonntägliche Eucharistie legt den Grund zum ganzen christlichen Leben und bestätigt es. (…). Wer diese Pflicht absichtlich versäumt, begeht eine schwere Sünde.“
Die Kirche kennt eine Verpflichtung, die Messe am Sonntag mitzufeiern. Aber sie kennt keine Pflicht, in jeder heiligen Messe die Kommunion zu empfangen. Um die Eucharistie würdig und gut, fruchtbar für die eigene Seele zu empfangen, wird die regelmäßige Beichtpraxis nicht nur empfohlen, sondern auch vorausgesetzt. Weiter muss der Glaube an dieses Sakrament gegeben sein und die volle Kircheneinheit ebenso. Wer durch seine Lebensführung - weil im Zustand einer schweren Sünde - dieses Sakrament nicht empfangen kann, kann erst wieder zur Kommunion zugelassen werden, wenn er in der Beichte für die Begegnung und Gemeinschaft mit Christus in der Kommunion vorbereitet ist.
Christus begegnet uns in allen Sakramenten der Kirche. Es ist ein Widerspruch, ein Sakrament empfangen zu wollen und zugleich ein anderes abzulehnen (z. B. Kommunion
"ja" - Beichte "nein"). Die kirchliche Gemeinschaft findet in der Eucharistie zwar ihren Ursprung und ihre Vollendung, drückt sich aber nicht nur in ihr aus. Das ist wichtig, gerade für Menschen,
die durch besonders schwierige Lebenssituationen am sakramentalen Empfang der Eucharistie (kurz- oder langfristig) gehindert sind. Dieses Hindernis bedeutet nicht, dass der Mensch von der Liebe
Gottes ausgeschlossen ist, ganz im Gegenteil. Die Liebe Gottes ruft auf zur Umkehr und zur Heiligung des Lebens. Aber eben in Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit, ohne faule Kompromisse. Gerne sind
die Seelsorger bereit, in dieser Frage diskrete und einfühlsame Begleitung zu gewähren. Die Eucharistie ist keine Belohnung für eine besonders moralisch-einwandfreie Lebensführung; sie ist
allerdings auch nicht zum Schleuderpreis zu haben. Die sakramentale Wirklichkeit und Gegenwart Jesu Christi unter den Gestalten von Brot und Wein ist das Heiligste der Christenheit. Die Kommunion
ist ein Heilmittel für die Seele - wenn sie bewusst, ernsthaft und im Glauben mit der richtigen (Lebens-)Einstellung empfangen wird. Dies gilt auch für alle anderen Sakramente.
Kommunionhelfer
In unserer Gemeinde engagieren sich einige Personen, die als „außerordentliche Kommunionspender“ wirken. Jeder Gläubige, der durch Krankheit oder Alter am Besuch der Sonntagsmesse gehindert ist, kann sich im Pfarrbüro melden und kann durch dieses Engagement in der Seelsorge Sonn- und Feiertags die heilige Kommunion zu Hause empfangen. Auch am Herz-Jesu-Freitag (1. Freitag jeden Monats), wird die hl. Kommunion Kranken und Schwachen zu Hause gespendet, auch durch die Geistlichen. Gerne steht ihnen dieses Team zur Verfügung. Wenn sie die Kranken- und Hauskommunion empfangen wollen (regelmäßig oder einmalig), melden sie sich bitte im Pfarrbüro (Tel.08465/1486).
Erstkommunion
Die Feier der Erstkommunion wird in unserem Pfarrverband in der Regel am Weißen Sonntag, dem "Fest der göttlichen Barmherzigkeit" im Pfarrgottesdienst begangen. Die
Erstkommunionvorbereitung beginnt jedes Jahr Ende September/Anfang Oktober. In dieser Zeit bis zum 2. Ostersonntag werden die Kinder durch Unterricht in der Schule und der Kinderkatechese (3
Samstagvormittage oder Nachmittage) auf den Empfang des Leibes und Blutes Christi vorbereitet, ebenso durch zwei Vorbereitungseinheiten zur heiligen Beichte. Die Teilnahme an der Sonntagsmesse
ist essenzieller Bestandteil des christlichen Lebens, daher erleben unsere Kommunionkinder auch durch die Mitfeier des ganzen Kirchenjahres die Unterweisung im Glauben und üben das
selbstverständliche Leben eines Christen ein.